Preisträger 2017

Film Festival Freiburg 2017

Preis der Ökumenischen Jury, Fribourg 2017

Seto Surya / White Sun, von Deepak Rauniyar, Katar/Nepal/Niederlande/USA 2015
Das Begräbnis eines alten Mannes in einem abgelegenen Dorf in Nepal droht zu scheitern, da sich die zerstrittenen Angehörigen nicht über alte Traditionen und politische Differenzen hinwegsetzen können. Der klug erzählte, vielschichtige Film spiegelt in einer einfachen Familiengeschichte die schwierige Situation eines Landes nach langjährigem Bürgerkrieg. Regisseur Deepak Rauniyar plädiert in leichtem, humorvollem Ton für Versöhnung zwischen den Kriegsparteien, zwischen den Generationen, zwischen Mann und Frau, zwischen Tradition und Moderne. Schliesslich sind es die Kinder, die die weisse Sonne zum Strahlen bringen – die Sonne der Zukunft, der Versöhnung und der Hoffnung. 
 

Preis der Interreligiösen Jury Nyon 2017

Los ojos de la mar / The Gaze of the Sea, von José Álvarez, Mexiko 2017
The Gaze of the Sea strahlt Anmut und Schönheit aus. Indem er einer von Verlust und Trauer niedergedrückten Gemeinschaft von mexikanischen Fischern eine Stimme gibt, zeigt uns der Film, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. In diesen schwachen Männern und Frauen gewinnen Vergebung und Erlösung Gestalt. Der Film verdeutlicht, wie Liebe ihnen die Kraft verleiht, Leid zu überwinden und sich miteinander und mit der Natur zu versöhnen.

Lobende Erwähnung der Interreligiösen Jury, Nyon 2017

No Place for Tears, von Reyan Tuvi, Türkei 2017
Während in Kobane der Krieg wütet, widersetzen sich die Bewohner eines benachbarten kurdischen Dorfes der Unterdrückung und Gewalt, gestützt allein auf ihren Sinn für Solidarität, Identität und Würde. Ein kraftvoller Film über Liebe und Hoffnung.
 

Locarno Filmfestival 2017

Preis der Ökumenischen Jury, Locarno 2017

Lucky, von John Carroll Lynch, USA 2017
Konzipiert als Hommage an Harry Dean Stanton, einen unserer grössten Charakterdarsteller, fragt «Lucky» nach dem Sinn des Lebens im Angesicht des nahen Todes. Unter der Regie eines versierten Schauspielers und unter Mitwirkung David Lynchs in einer einprägsamen Nebenrolle, spielt der Film in einer kleinen Stadt am Rande der Wüste. Gespielt von dem 91jährigen Stanton, lernt Lucky, obwohl zornig, ängstlich und alleine, nach und nach andere zu lieben und schliesslich eine dem Leben zugrundliegende Spiritualität zu erkennen.

 Lobende Erwähnung der ökumenischen Jury, Locarno 2017

Vinterbrødre/Winter Brothers, von Hlynur Pálmason, Dänemark, Island 2017
«Vinterbrødre» nimmt uns mit in die Dunkelheit einer Kalkmine die von nur wenig Licht erhellt wird. Zwei ungleiche und traumatisierte Brüder kämpfen in einer Welt aus harter Arbeit, illegalem Alkoholhandel und sozialer Kälte um ein wenig Liebe. Der Film zeigt mit starken Bildern und eindrücklichem Sounddesign wie primitiv das Leben sein kann und wie gross die Sehnsucht nach Menschlichkeit.

Zweite Lobende Erwähnung der ökumenischen Jury, Locarno 2017

Qing ting zhi yan / Dragonfly EyesXu Bing, China, USA 2017
Nur unter Verwendung von Videomaterial aus Überwachungskameras, entwickelt XU Bing die Geschichte eines Paares, versklavt von Kommunikationsmitteln des 21. Jahrhunderts. Mit Hilfe seines experimentellen Verfahrens weist er dringlich darauf hin, dass Technologie jede Distanz zerstört, ohne Nähe hervorzubrungen.