Preisträger 2018

Film Festival Freiburg 2018

Preis der Ökumenischen Jury, Fribourg 2018

Foxtrot, von Samuel Maoz. Israel/Schweiz/Deutschland/Frankreich 2017
Was geben wir an unsere Kinder weiter? Was geben unsere Kinder uns zurück?
Unsere Traditionen und Konflikte. Unsere Hoffnung und unsere Liebe.
Der Regisseur beschenkt uns mit einem tiefsinnigen und tragikomischen Film voller überwältigender Bilder und biblischer Motive und verwebt dabei grosse Weltgeschichte und kleine persönliche Geschichten zu einer grossen Erzählung.

Lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury, Fribourg 2018

Riven chornoho / Black Level, von Valentin Vasjanovich, Ukraine 2017
Die Ökumenische Jury möchte eine Lobende Erwähnung für einen mutigen und innovativen Film aussprechen, der uns mit technischer Brillianz und starker Symbolik überzeugt hat: Black Level von Valentin Vasjanovich.
 

Festival du Film Français d’Helvétie FFFH in Biel 2018

„Prix Célestine“ der Jury von Interfilm Schweiz geht an

Nos batailles, von Guillaume Senez, Belgien/Frankreich 2018

Begründung: Olivier kämpft an seinem Arbeitsplatz für mehr soziale Gerechtigkeit. Sein Leben verändert sich mit einem Schlag, als seine Frau Laura stillschweigend die Familie verlässt. Die auf sich Alleingestellten müssen nicht nur den Verlust und die Ungewissheit über den Verbleib der Frau und Mutter bewältigen, sondern sich in ihren Beziehungen und Kommunikationsstrukturen neu erfinden. 
Es gelingt dem Regisseur hervorragend, auch aus der Optik der Kinder zu zeigen, wie trotz Schmerz, Schuldgefühlen und Verlustängsten ein neues gegenseitiges Vertrauen wachsen kann. Zudem zeigt Guillaume Senez auf ergreifende Weise die Parallele zwischen der zu meisternden Hingabe und Abgrenzung sowohl in der Arbeits- wie in der Familienwelt.
 

Preis der Interreligiösen Jury Nyon 2018

Almost Nothing, von Anna de Manincor, Italien/Frankreich/Belgien 2018
Religiöse Zugehörigkeit oder Nationalität scheinen am CERN keine Rolle zu spielen. Dennoch zeigt der Film auf überzeugende Weise, wie die Suche nach dem Sinn des Lebens die dort Forschenden bis ins allerkleinste Teilchen eint. Dem Werk gelingt es, humorvoll und auf hohem Niveau die Menschen hinter der Wissenschaft herauszuarbeiten und ihr Streben nach Wissen in einen unerwarteten, religiösen Kontext zu setzen.

Lobende Erwähnung der Interreligiösen Jury, Nyon 2018

Storie del dormiveglia / Stories of the Half-Light, von Luca Magi, Italien 2018
Das Filmgedicht verleiht auf äußerst ästhetische Weise den Menschen, die kaum Gehör finden, eine Stimme und gibt ihnen dadurch ihre Würde zurück.
 

Locarno Filmfestival

Preis der Ökumenischen Jury, Locarno 2018
Sibel, von Çağla Zencirci, Guillaume Giovanetti, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Türkei 2018
Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in einem Dorf in der türkischen Schwarzmeerregion lebt. Dort werden eine überlieferte Pfeif-Sprache und  alte Rituale gepflegt. Weil sie stumm ist, wird Sibel von der Gesellschaft marginalisiert. Sie verbringt die meiste Zeit im Wald, auf der Suche nach einer Freiheit, die sie im Dorf nicht findet. Die Liebesbegegnung mit einem mysteriösen Flüchtigen ist der Ausgangspunkt eines Emanzipationsprozesses, durch den sie sich als Frau entdeckt. Der Film zeigt ein kraftvolles Bild einer Figur, die  patriarchalische Strukturen und  Identitäten in Frage stellt und so zu einem Beispiel für die Würde der anderen Frauen in der Gemeinschaft wird.

 
Lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury, Locarno 2018
Diane, von Kent Jones, USA 2018
Vor dem Hintergrund einer winterlichen Landschaft führt der Film zu den letzten Etappen der kurvenreichen Straße von Dianes spiritueller Reise. Von ihrer vorbildlichen Selbstaufopferung im Dienste für andere wird unsere Aufmerksamkeit nach innen auf die Versöhnung mit ihrer Vergangenheit gerichtet. Der Film zeigt die Spannung von Schuld und Vergebung ; er visualisiert Momente der Transzendenz, die durch die Routine von Dianes täglichem Leben scheinen.

 
Lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury, Locarno 2018
A Land Imagined Regie:
YEO Siew Hua
Singapur, Frankreich, Niederlande
2018
Der Film setzt sich kritisch mit zeitgenössischer Sklaverei auseinander und zeigt die Notlage ausländischer Arbeiter in Singapur. Der Film, der Realität, Virtualität und Träume geschickt miteinander verknüpft, konzentriert sich auf die Untersuchung des Verschwindens von Arbeitern. Daraus entwickelt sich eine Reflexion über die Bedeutung von Grenzen, nationaler Souveränität und wirtschaftlicher Ausbeutung in einer globalisierten Welt sowie über die reale Möglichkeit der Solidarität zwischen Menschen aus verschiedenen Orten und Kulturen.