Preisträger 2022

8. Human Rights Film Festival Zürich, 1. - 6. Dezember 2022 – Prix Célestine

https://www.berlinale.de/de/2022/programm/202209274.html

Die von Interfilm Schweiz berufene Jury, zeichnet den Film "Alis" von Nicolas van Hemelryck und Clare Weiskopf, Kolumbien/Chile/Rumänien 2022 mit dem Prix Célestine aus. Der Preis ist dotiert mit Fr. 2'500.-.
 
Alis
„Freiheit bedeutet, in einer Welt ihrer Wahl leben zu können. Einer ohne Kämpfe, ohne all das, was sie durchmachen musste. Einer Welt ohne Diskriminierung. Freiheit ist das Schönste. Ein Ort, an dem sie der glücklichste Mensch der Welt sein kann.“

In einem kolumbianischen Heim nehmen zehn junge Frauen nacheinander auf einem Stuhl Platz und schließen die Augen. Sie sollen sich Alis vorstellen, eine fiktive Freundin, deren Geschichte sie in einem kreativen Dialog mit den Filmmacher*innen lebendig werden lassen. Alis hat, wie die Jugendlichen selbst, einmal auf den Straßen von Bogotá gelebt. Über die Figur bietet das außergewöhnliche dokumentarische Format einen reflektierten und behutsamen Zugang zu den Geschichten der Protagonistinnen. Alis wird zur Projektionsfläche für vergangene Schrecken, verloren gegangene Menschen, aber auch für Selbstentwürfe und Zukunftswünsche: An ihr zeichnen sich individuelle Ideen von Freiheit ebenso ab wie Kämpfe, die noch auszufechten sind.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Y-WlXHqMkK4

https://www.humanrightsfilmfestival.ch

Mitglieder der Jury:

  • Lea Dürig (Radelfingen)
  • Mohammad Rezaeian (Bern)
  • Katja Bury (Bern)
  • Peter von Salis (Twann)
  • Marie-Madeleine Minder (Wettingen), zeichnet den Film

 

 

18. Festival du Film Français d'Helvétie Biel, 14. - 18. September 2022

© 2022 JMH Distributions SA

Die Jury von Interfilm Schweiz vergibt den mit Fr. 2'500 ausgestatteten Prix Célestine 2022 an den Film Le sixième enfant de Léopold Legrand, France 2022 (92’)

«Ich hätte töten können für ein Kind, somit erschien mir ein Kauf die bessere Lösung». Diesen Schlüsselsatz sagt Anna, eine der weiblichen Hauptfiguren. «Le sixième enfant» erzählt von einem begüterten Ehepaar, das keine Kinder bekommen kann, und einer Familie, die schon viele Kinder hat und für ein weiteres keinen Weg sieht. Die Geschichte eines unmöglichen Arrangements zwischen den beiden Paaren berührt und wühlt auf.

Das Drama über einen unbedingten Kinderwunsch und eine ungewollte Schwangerschaft spielt vor dem Hintergrund der universellen Themen Gerechtigkeit und Recht. Es handelt von persönlichem Leid im Widerspruch zu gesellschaftlichen Konventionen und Gesetz und überzeugt durch feine Figurenzeichnung, hervorragende schauspielerische Leistungen sowie einen treibenden Rhythmus.

Der Film von Regisseur Léopold Legrand ist hochaktuell und zwingt zum Weiterdenken.

Mitglieder der Jury:

  • Stefan Affolter (Präsident)
  • Simon Eggimann
  • Franziska Kuhn-Häderli
  • Christa Miranda

 

 

36. Internationales Festival Fribourg, 18. - 27. März 2022

https://www.fiff.ch/fr

Der Preis der internationalen ökumenischen Jury am 36. Internationalen Film Festival Fribourg (FIFF) 2022, dotiert durch die ökumenische Kampagne von Fastenopfer und HEKS/Brot für alle mit Fr. 5000, geht an den Film:

 

LA CIVIL

von Téodora Ana Mihai, Belgien/Rumänien/Mexiko (2021)

Der Film erzählt die Geschichte von Cielo – herausragend gespielt von Arcelia Ramírez ­­– einer Mutter, die nach der Entführung ihrer Tochter in die furchtbare Gewalt der mexikanischen Kartelle gerät. Wir sind beeindruckt vom Mut dieser Frau und ihrer phänomenalen Energie und Entschlossenheit. Rund um dieses dramatische Ereignis entwickelt sie eine starke innere Kraft, um auf ihrer Suche nach der Wahrheit bis zum Ende durchzuhalten. Der Film ist ein bedeutendes universelles Plädoyer für all jene Mütter, die ihre Hoffnung auf unerbittliche Art und Weise nicht verlieren, und sich im Kampf für Gerechtigkeit engagieren. 

Die Mitglieder der Jury:

  • Diane Falque, Lille (Frankreich)
  • Bernadette Meier, Uster (Schweiz) – Präsidentin
  • Guy Rainotte, Dave (Belgien)
  • Renata Werlen, Bern (Schweiz)

Weitere  Informationen:

www.fiff.ch

https://www.inter-film.org/de/festivals/festival-international-du-films-de-fribourg/36-festival-international-du-film-de-fribourg

 

 

53. Festival Visions du Réel Nyon, 7. - 17. April 2022

https://www.visionsdureel.ch/de/film/2022/ma-vie-en-papier/

Der mit Fr. 5'000 dotierte Preis der interreligiösen Jury, gestiftet von der Katholischen Kirche Schweiz, den Reformierten Kirchen der französischen Schweiz (CER) und ihrem Mediendepartement (Médias-pro) sowie dem Schweizerischen Israelitischen  Gemeindebund (SIG) geht an: Ma vie en papier (Mein Leben in Papier) von Vida Dena, Belgien/Frankreich/Iran (2022)

„Der Film bietet Einblicke in das Leben einer syrischen Familie in Belgien, die vom Wohlwollen der Regisseurin gegenüber ihren Figuren, geprägt sind. Ausgehend von Zeichnungen, welche die Familienmitglieder anfertigen, werden ihre Fluchterfahrungen und ihre Träume konfrontiert mit den Realitäten, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Im Zentrum stehen die Töchter, zwei junge Frauen auf der Suche nach ihrem Weg zwischen Tradition und Moderne. 

Aufmerksam und zärtlich zeigt Vida Dena die für Flüchtlingsfamilien typischen Probleme: erschütterte Identitäten und oft schwierige Integrationserfahrungen. Aber auch diese regen zum Träumen an, das Leben erweist sich stärker als alle Hindernisse. 

Wir freuen uns sehr, diesen berührenden Film auszeichnen zu können, der – obwohl fast ausschließlich in den Wohnräumen der Familie gedreht –Vergangenheit und Zukunft, Leben und Traum, Wurzeln und Identität verbindet und der zu einem beachtlichen Teil aus Zeichnungen besteht, die sich auf überraschende und überzeugende Weise als poetische Animationen einfügen.

Mitglieder der Jury: 

  • Ali Biçer, Bern
  • Noëmi Gradwohl, Bern
  • André Joly, Lausanne, Präsident
  • Blanca Steinmann, Luzern 

Weitere Informationen:

www.visionsdureel.ch

https://www.inter-film.org/de/festivals/visions-du-reel-festival-international-de-cinema-nyon/53-visions-du-reel

 

 

75. Locarno Film Festival, 3. - 13. August 2022

© Nour Ballouk Co

Der Preis der 49. Internationalen Ökumenischen Jury am 75. Locarno Film Festival 2022, dotiert von der katholischen und der evangelischen Kirche der Schweiz mit Fr. 20'000 zur Förderung des Verleihs in der Schweiz, geht an den Film:

Tales of the Purple House (Hikayat elbeit elorjowani) von Abbas Fahdel, Libanon/Irak/Frankreich (2022)

Der Film eröffnet uns einen persönlichen und poetischen Blick eines Künstlerpaares auf die Geschichte und Gegenwart eines zerrissenen Landes. Gleichzeitig zeigt er, dass das Alltagsleben weitergeht und die Kunst und die Schönheit daran teilhaben.

Eine lobende Erwähnung ging an den Film:

Tengo sueños eléctricos von Valentina Maurel, Belgien/Frankreich/Costa Rica (2022)

Der Film begleitet den Weg eines jungen Mädchens in einem familiären Umfeld, das geprägt ist von Brüchen, Gewalt, aber auch von Liebe.

Die Mitglieder der Jury: 

  • Anne Dagallier, France
  • Linde Fröhlich, Deutschland
  • Lukás Jirsa, Czech Republic (Präsident)
  • Anne-Béatrice Schwab, Schweiz

Weitere Informationen:

https://www.inter-film.org/de/festivals/festival-del-film-locarno/75-locarno-film-festival

https://www.locarnofestival.ch/LFF/home