13/02/2020

MOSKAU EINFACH!

Während dem Fall der Berliner Mauer wird die Schweiz durch den Fichenskandal erschüttert. Auslöser war der Rücktritt der damaligen Bundesrätin Elisabeth Kopp. Die eingesetzte PUK (Parlamentarische Untersuchungskommission) deckte auf, dass die Bundespolizei während Jahrzehnten hunderttausende Bürgerinnen und Bürger bespitzelt hatte. Die Qualität und das Ausmass der naiven und stümperhaften Bespitzelungen überraschte selbst die PUK. Wahllos wurden «linke» Künstler*innen, Schauspieler*innen und Mitglieder von Friedensbewegungen fichiert. Unzählige verloren ihre Arbeitsstelle oder hatten fichiert keine Chance auf eine Anstellung.

Im Film wird Viktor, ein biederer und braver Polizeibeamter, von seinem Vorgesetzten ins Zürcher Schauspielhaus eingeschleust, um verdeckt Informationen über sogenannt linke Theaterleute zu sammeln. Als er sich in die Schauspielerin Odile verliebt, gerät die Bespitzelungsaktion ins Wanken.

Eindeutig nur als Komödie kann die Fichierung hunderttausender Schweizer*innen dargestellt werden und dies gelingt Micha Lewinsky hervorragend. Eine wunderbare Aufarbeitung der damaligen Zeitgeschichte, die mit passender Musik untermalt wird.

Christine Ris, Mitglied Vorstand Interfilm Schweiz

«Moskau einfach!», Schweiz 2019, Micha Lewinsky, Miriam Stein, Philippe Graber, Mike Müller; Verleih: Vinca Film GmbH, infovincafilm.ch; Filmwebseite: http://vincafilm.ch/katalog/43-moskau-einfach/

Kinostart: 13. Februar 2020

Trailer

Bild: Der brave Polizeibeamte Viktor (Philippe Graber) soll in der linken Szene verdeckt ermitteln und fichieren © 2020 Vinca Film

© Medientipp