22/09/2022

PETER VON KANT

Der Regisseur Peter von Kant lebt mit seinem Assistenten Karl in einer luxuriösen Wohnung in Köln. Als ihn seine beste Freundin Sidonie besucht und ihm dabei Amir vorstellt, verliebt sich Peter sofort in den gut aussehenden Schönling. Schnell zieht Amir beim Filmemacher ein. Doch schon bald kommt Peter mit Amirs Ehrlichkeit und dessen Affären nicht mehr zurecht.

François Ozon inszeniert Kant als wohlhabenden, emotionalen, zügellosen und zerbrechlichen Künstler. Einer, der für die Liebe sein Leben gibt, aber im Gegenzug nichts weniger erwartet. Ein Spiel zwischen bedingungsloser Liebe und Besitzansprüchen entbrennt.

Ozon greift bei seinem neusten Werk auf den Film von Rainer Werner Fassbinder «Die bitteren Tränen der Petra von Kant» zurück und inszeniert den Film neu. Darin wird aus der Modeschöpferin Petra von Kant der von der Kritik gefeierte Regisseur Peter von Kant. Ozon verwebt die fiktive Figur von Peter, der einen obsessiven Lebensstil führt, mit dem äusserlichen Erscheinungsbild Fassbinders. Es gelingt ihm dabei, filmgeschichtliche Verweise auf den Originalfilm und seinen Schöpfer einzubauen, ohne daraus eine Biografie zu machen. Doch auch wenn die Fassbinder-Referenzen zahlreich sind, so bleiben es Bruchstücke und Anspielungen auf dessen Leben und Werk.

«Peter von Kant» ist ein filmisches Kammerspiel, welches die Liebe in all ihren Facetten seziert. Mit wuchtigen Farben und theatralischen Bildern lässt sich Ozon vom Fassbinder-Universum inspirieren.

Silvan Maximilian Hohl, Filmemacher und Multimediaproduzent

«Peter von Kant», Frankreich 2022; Regie: François Ozon, Darsteller*innen: Denis Ménochet, Isabelle Adjani, Hanna Schygulla, Verleih: Filmcoopi Zürich, Filmwebsite: https://www.filmcoopi.ch/movie/peter-von-kant

Ab 22. September im Kino

Bildnachweis: www. medientipp.ch